Handchirurgie Dresden

Chirurgische Gemeinschaftspraxis Dr. Anke und Dr. Baade

Ursachen

Strecksehnenverletzungen sind in der Regel Folgen offener Verletzungen mit scharfen Gegenständen, z. B. Glas oder Messern auf der Rückseite des Unterarm, der Hand bzw. der Finger.  Es kann aber auch zu spontanen Rissen von Strecksehne bei Auftreten hoher Kräfte kommen.

Beschwerden

Es zeigt sich ein Ausfall der aktiven Streckung der Hand , der Finger oder des Handgelenkes. Das Ausmaß des Funktionsausfalles ist dabei von der Lokalisation der Verletzung abhängig.

Diagnostik

Eine Strecksehnenverletzung kann i. d. Regel durch eine Untersuchung der Hand, bei der sich ein Ausfall der Streckfunktion zeigt diagnostiziert werden. In seltenen Fällen ist eine Ultraschalluntersuchung oder eine MRT zur Ergänzung der klinischen Untersuchung hilfreich.

Therapie

konservativ

Nur bei sogenannten subcutanen Strecksehnenverletzungen, also bei Rissen der Strecksehe im Fingerendgelenk ohne äußere Wunde, sollte man ohne Operation vorgehen. Hier muss der betroffene Finger im Endgelenk für 12 Wochen konsequent in Streckstellung ruhiggestellt werden.

operativ

Bei offenen Verletzungen ist eine Operation notwendig mit der das Ausmaß der Verletzungen dargestellt erden kann und bei der die betroffenen Sehnen wieder verbunden werden.

Durch Naht der durchtrennten Strecksehnen kann die Funktion oft wiederhergestellt werden. Abhängig von der Lokalisation und der Größe der Verletzung kann die Operation entweder in Regional- oder Vollnarkose, manchmal auch in örtlicher Betäubung durchgeführt werden.

Ein spontanes Zerrreißen von Strecksehnen erfordert meistens eine Ersatzoperation, bei der die Funktion der gerissenen Sehne durch Umlagerung eines anderen Muskels ersetzt wird.

Nachbehandlung

Nach der Operation abhängig vom Verletzungsausmaß und der möglichen Nahttechnik entweder eine Gipsschiene angelegt oder die Finger für kraftarme Bewegungen freigegeben.

Alternativ kann eine dynamische Behandlung in einer Spezialschiene durchgeführt werden, in der bei Bewegung die Sehnennaht über einen Gummizügel entlastet wird bis eine ausreichende Belastungsfähigkeit erreicht ist. Eine volle Belastbarkeit ist erst nach ca. 8 Wochen möglich.

Risiken

Bei der Operation sind allgemeine OP Risiken zu beachten. Bei zu früher oder zu großer Belastung kann es zu einer Zerreißung der wiederhergestellten Sehne kommen.

Bei den so genannten Ersatzoperationen muß ein eventueller Ausfall anderer Funktionen der Hand durch die Umlagerung von Muskeln zu anderen Sehnen beachtet werden.

Erfolgsaussichten

Nach operativer Versorgung von Strecksehnenverletzungen durch Naht der Sehne bzw. eine Ersatz OP und die folgenden Nachbehandlung zeigt sich in der Regel eine gute Wiederherstellung der Streckfunktion.