Ganglion
auch Überbein, Gelenkzyste, Mukoidzyste
Ursachen
Ganglien sind gutartige Zysten, die sich aus der Gelenkschleimhaut oder der Sehnenscheidenhaut bilden können und häufig an den Händen durch Bindegewebslücken der Gelenkkapsel hervortreten. Sie sind meist prallelastisch und mit einer gallertartigen Flüssigkeit gefüllt. Durch die Verbindung zum Gelenk oder der Sehnenscheide können sie durch wechselhafte Aufnahme von Gelenkflüssigkeit an Größe zu- oder abnehmen. Typische Stellen, an denen sich solche Ganglien bemerkbar machen, sind das speichenbeugeseitige Handgelenk, das streckseitige Handgelenk oder auch das Fingerendgelenk, bei dem man dann von einer Mukoidzyste spricht.
Beschwerden
Häufig wird ein Ganglion bereits lange bemerkt,ist tastbar und äußerlich sichtbar, bevor es zu einer störenden Funktionseinschränkung kommt. In manchen Fällen kann jedoch auch ohne äußerliche Hinweise ein okkultes (verstecktes) Ganglion Schmerzen am Handgelenk auslösen, hier am ehesten beim Überstrecken des Gelenkes und Einklemmen des Ganglions im Kapselbereich. Häufig werden die Ganglien jedoch lediglich als optisch störend empfunden.
Diagnostik
Neben der klinischen Untersuchung läßt sich das Ganglion insbesondere mit Hilfe der Sonographie gut darstellen. In manchen Fällen kann auch eine hochauflösende MRT- Untersuchung des Handgelenkes hilfreich sein.
Behandlungsmethoden
konservativ
Bestehen keine Beschwerden oder kosmetische Beeinträchtigungen, ist eine Behandlung meist nicht nötig. Ganglien können spontan verschwinden, z.B. durch das versehentliche Anstoßen mit nachfolgendem Zerplatzen des Ganglions. Früher stellte daher das willentlich herbeigeführte Zerplatzen eine gängige Therapie dar. Diese kann jedoch genau wie das Abpunktieren des Ganglions, bei dem lediglich die Flüssigkeit aus dem Ganglion abgesaugt wird, in über 50% zum Wiederauftreten des Ganglions führen. Aus diesem Grund wird bei funktionellem Stören des Ganglions eher die operative Therapie empfohlen.
operativ
Eine strenge Indikation zur Operation besteht nur bei Beschwerden im Sinne von Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen. An den Endgelenken, bei den sog. Mukoidzysten, kann auch die starke Ausdünnung der Haut mit drohender Perforation des Ganglions und einer damit einhergehenden Infektionsgefahr eine prophylaktische Operationsindikation darstellen. Die Indikation zum operativen Eingriff bei rein optischem Stören des Ganglions sollte streng gestellt und mit den möglichen Risiken abgewogen werden.
Technisch kann die Ganglionentfernung durch einen offenen chirurgischen Zugang erfolgen. In manchen Fällen bietet sich alternativ die minimal invasive, arthroskopische Gelenkspiegelung mit Ganglienentfernung an.
Risiken
Neben den allgemeinen Operationsrisiken kann es nach einer Ganglionoperation zu narbigen Verklebungen mit Bewegungseinschränkungen kommen. Die gelegentliche Nähe zu sensiblen Hautästen von Nerven kann nach Verletzungen zu einer umschriebenen vorrübergehenden Überempfindlichkeit oder Taubheit führen. Die Möglichkeit des Wiederauftretens des Ganglions nach konsequenter Operation wird mit etwa 5% angegeben.
Nachbehandlung
Je nach Ausdehnung der Operation kann eine kurzzeitige Schienenruhigstellung des Handgelenkes oder Fingers erfolgen. Einfache manuelle Tätigkeit ist nach der Wundheilung etwa 2 Wochen nach der Operation, schwere manuelle Tätigkeit nach 4-6 Wochen möglich.
Erfolgsaussichten
Insgesamt kann zwar das Wiederauftreten eines Ganglions nicht zu 100% ausgeschlossen werden. Die Aussichten auf Beschwerdebesserung sind jedoch sehr gut, so dass die Operation bei richtiger Indikationsstellung empfohlen werden kann.