Handchirurgie Dresden

Chirurgische Gemeinschaftspraxis Dr. Anke und Dr. Baade

Arthrose des Handgelenkes

auch Handgelenksverschleiß

Ursachen

Unterschieden werden die

  • primären Arthrose, die als altersbedingter Verschleiß auftreten und die
  • sekundären Arthrose, die sich unfallbedingt oder in Folge einer Entzündung einstellt

Dabei kommt es grundsätzlich zur fortschreitenden Schädigung des Gelenkknorpels bis hin zur sog. Knorpelglatze, bei der dann schmerzhaft Knochen auf  Knochen reibt. Der bei diesem Prozeß entstehende Abrieb fördert zusätzlich die Entzündung.

Beschwerden

Langsam und schleichend zunehmende Schmerzen im Handgelenk. Zuerst entstehen die Schmerzen durch Belastung, später ist ein Ruheschmerz nicht selten. Typisch sind Anlaufschmerzen, Morgensteifigkeit und eine Verschlechterung in der kalten Jahreszeit.  Gleichzeitig kommt es zur Bewegungseinschränkung oder seltener zur Instabilität des Handgelenkes. Fast immer sind Deformierungen und eine Schwellung des Handgelenkes äußerlich zu erkennen.

Diagnostik

Durch Untersuchung und Röntgen lässt sich die Diagnose meistens richtig stellen und die Therapie dem Stadium entsprechend anpassen. Selten sind Zusatzuntersuchungen (z.B. Computertomografie oder Magnetresonanzuntersuchung) notwendig.

Behandlungsmethoden

konservativ

Bei den sekundären Arthrosen steht soweit möglich die Behandlung der Entzündung oder der ursächlichen Unfallfolgen im Vordergrund. Ansonsten reichen  am Anfang der Arthroseschmerzen oft physikalische Maßnahmen (z.B. Wärmeanwendungen) und die Reduktion der Belastung aus. Später sind regelmäßig Schmerzmittel notwendig. Manchmal helfen Injektionen von Schmerzmitteln und Entzündungshemmern in das Gelenk. Vorübergehende Ruhigstellung und Anwendung von Hilfsmitteln können die Schmerzen erträglicher machen.

operativ

Bei noch ausreichender Beweglichkeit kann eine Denervierung des Gelenkes durchgeführt werden. Dabei werden die schmerzleitenden Nervenfasern des Handgelenkes aufgesucht und zerstört. Diese Operation kann für mehrere Jahre bis Jahrzehnte zur Schmerzlinderung führen.

Ist die Denervierung nicht sinnvoll (z.B. bei Instabilität des Gelenkes) oder hat sie keine wesentliche Verbesserung herbeigeführt, bleibt nur die Implantation eines Gelenkersatzes (Handgelenksprothese) oder die Versteifung des Gelenkes.  Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile, so dass die Entscheidung nur individuell getroffen werden kann.

Eine Handgelenksprothese erlaubt eine Beweglichkeit im Handgelenk von insgesamt ca. 60-80° und ermöglicht damit bei geringen Belastungen eine nur gering eingeschränkte Alltagstauglichkeit der Hand. Für schwere manuelle Tätigkeiten ist sie  eher nicht  geeignet. Trotz der unten aufgeführten hohen Komplikationsrate und  der begrenzten Standzeit des Gelenkersatzes kann dieses Verfahren für bestimmte Einzelfälle sinnvoll sein.

Bei der Versteifung des Handgelenkes werden die einzelnen Handwurzelknochen und evtl. auch das Handwurzel-Speichengelenk miteinander verbunden. Oft wird hierfür zusätzlich körpereigener Knochen aus dem Beckenkamm genutzt. Zum Schutz der Versteifung wird gelenkübergreifend eine Platte angebracht, die nach Ausheilung in einem späteren Eingriff wieder entfernt werden kann. Das so versteifte Handgelenk kann wieder voll belastet werden.

Risiken

Neben den allgemeinen Operationsrisiken ist bei der Denervierung gelegentlich eine vorübergehende  Nervenirritation von Hautästen zu verzeichnen.

Das Risiko der Versteifungsoperation liegt hauptsächlich in dem möglichen Ausbleiben der knöchernen Durchbauung mit Ausbildung einer Pseudarthrose.

Die Handgelenksprothesen sind im Gegensatz zu Hüft- oder Knieprothesen noch nicht so ausgereift. So liegt die Komplikationsrate mit Lockerung, Einsinken oder Verrenkung der Prothese bei bis zu 30%. Auch hält der Gelenkersatz in der Regel nicht länger als 10 Jahre und es wird dann eine aufwändigere Vollversteifung des Handgelenkes erforderlich.

Nachbehandlung

Die Denervierung benötigt nur eine belastungsfreie Zeit bis zur abgeschlossenen Wundheilung für etwa 2 Wochen. Versteifende Operationen brauchen wenigstens 10-12 Wochen, bevor eine Durchbauung erreicht wird und mit einer Belastungsaufnahme begonnen werden kann. Ähnliches gilt für die Handgelenksprothese.

Erfolgsaussichten

Sind die konservativen Therapieformen ausgeschöpft und eine Operation nötig, so ist bezüglich der Bewegungs- und Ruheschmerzen meist ein gute Besserung zu erzielen. Ob und wieviel Bewegungsumfang erhalten bleibt, ist nicht sicher vorherzusagen.