Handchirurgie Dresden

Chirurgische Gemeinschaftspraxis Dr. Anke und Dr. Baade

Dresdner Handtag 15.09.2018 „Handchirurgische Standardprozeduren, Fallstricke und Komplikationen“

Resumee

wir freuen uns, eine Tradition fortgesetzt zu haben mit der Ausrichtung des Dresdner Handtages am 15.09.2018 in unseren Praxisräumen.

Die Fortbildung wurde von der sächsischen Landesärztekammer mit 8 Fortbildungspunkten zertifiziert.

Verbunden mit dem Thema „Handchirurgische Standardprozeduren, Fallstricke und Komplikationen“ wurden auch eigene Behandlungsergebnisse im Anschluss an die jeweiligen Fachvorträge demonstriert und die Verläufe kritisch hinterfragt. Die Referenten haben sich dabei einem unangenehmen Thema gestellt, in der Hoffnung, dass das Auditorium gemeinsam mit ihnen aus suboptimalen Heilverläufen lernen kann. An dieser Stelle sei den Referenten nochmals Dank für die Themenwahl und den Mut. Sicher ist es leichter über die Komplikationen des weltgrößten Krankenhauses, nämlich dem „Auswärtigen“, zu sprechen als über das eigene Waterloo.

Beginnend mit „Gedanken zur interkollegialen Kommunikation“ bei unbefriedigenden Behandlungsergebnissen von C. Baade wurde auf den Vortrag von R. Anke „Karpaltunnelsyndrom – eine Standardoperation?“ übergeleitet. Es konnten, aufbauend auf aktueller Literatur, die eigenen Ergebnisse, mit über 5000 operativen Behandlungen des Karpaltunnelsyndroms, gezeigt und auf das operative Vorgehen und anatomische Normvarianten eingegangen werden. Dr. P. Haensel, Maveus Praxisklinik Chemnitz zeigte in seinem Referat „Ringbandspaltung bei TVS, was soll das schon schiefgehen?“ unter anderem wichtige Differentaldiagnosen der Ringbandstenosen auf. Im anschließenden Vortrag “Ist der Fingergelenkersatz bei Polyarthrose das Vorgehen der Wahl?“ wurde auf die dritthäufigsten degenerativen Veränderungen des menschlichen Körpers durch DM S. Tempel eingegangen. Prof. A. Dragu ließ sich kurzfristig vertreten durch die Assistenzärztin seiner Abteilung Frau Dr. D. Tether, welche über „Schnittführung und Defektdeckung bei Dupuytrenschen Kontrakturen“ berichtete. Frau Dr. A. Seibt, Oberärztin in der Klinik für Unfallchirurgie/Orthopädie und Handchirurgie der Heliosweisserittalkliniken, hinterfragte in Ihrem Vortrag „Osteosynthesen an der Hand, operieren wir zu viel?“ kritisch die Indikationsstellung zur operativen Behandlung von Frakturen im Handbereich und Frau A. Gieseler, ebenfalls aus der Helios Weisseritztalklinik, unterstrich eindrucksvoll die Wertigkeit der konservativen Therapie in der Handchirurgie.

Dr. C. Baade unterhielt mit “Materialentfernungen- wann und wie“ das Publikum über Sinn und Unsinn dieser Eingriffe. Abgerundet wurde der Handtag durch den Vortrag von PD M. Steen, Nikolaizentrum Leipzig über „Verhalten und Vorgehen als Schlichtungs- und Gerichtsgutachter“ sowie dem Fachanwalt für Medizinrecht M. Herberg der Dresdner Anwaltskanzlei Kucklick und Partner zum Thema: „Was kann muss, soll und darf der Arzt dem geschädigten Patienten sagen“.

Mit dem diesjährigen Dresdner Handtag wurde das oft als unangenehm empfundene Thema des Komplikationsmanagements von vielen Blickwinkeln beleuchtet. Es wurde klar, dass wir einerseits alle im Glashaus sitzen und deswegen vermeiden sollten mit Steinen zu werfen, andererseits wollen wir nicht mit der Krähe verglichen werden, die der anderen kein Auge aushackt. Jeder von uns hat auch unbefriedigende Behandlungsergebnisse aufzuweisen, es geht darum, wie man mit diesen Verläufen umgeht und dem Betroffenen helfen kann.

 

Mit einer Teilnehmerzahl von über 80 Ärzten aus Niederlassung und Klinik, Ergo- und Physiotherapeuten war die Fortbildung aus unserer Sicht und vieler Stimmen des Auditoriums ein voller Erfolg. Wir hoffen, dass derlei Veranstaltungen, die hier auch Dank der Unterstützung von Sponsoren so angenehm ausgerichtet werden konnte, auch in den kommenden Jahren zum regen Austausch unter Kollegen einladen.